Für Partner und Angehörige
Eine schwere Erkrankung eines Familienmitgliedes ist für alle
Beteiligten schwierig.
Häufig wird der Erkrankte zum "Mittelpunkt".
Der/die Partner/in, die Kinder, die Eltern und die Freunde/innen
stellen ihre persönlichen Bedürfnisse nach hinten. Sie stecken zurück.
Trauen sich plötzlich nicht mehr ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse
anzumelden und zu leben. "Sie sind für den Erkrankten da!"
Ein solches Verhalten ist aus meiner Sicht
"krankheitsfördernd" und zwar für beide Seiten für den
Nehmenden und den Gebenden.
Ein
Mensch kann einem anderen nur etwas geben, wenn er selbst noch Ressourcen,
Kraft und Energie hat.
Als Ehepartner, Lebensgefährte oder Angehöriger ist es wichtig sich
"Freiräume" zu schaffen, Möglichkeiten zu entspannen und auf
zu tanken.
Achten Sie auf
sich!
Sie sind wichtig!
Sie werden
gebraucht!
Sprechen zu mit
Ihrer Partnerin/ Mutter/ Tochter über ihr persönliches Befinden.
Benennen Sie auch Ihre Ängste und Sorgen.
Sprechen Sie offen über das Thema Brustoperation bzw.
Brustamputation.
Informieren Sie sich gemeinsam bei den Ärzten oder auch im Internet.
Sprechen Sie mit guten Freunden über Ihre Situation als Partner oder
Angehöriger.
Holen Sie sich psychologische Beratung oder Unterstützung.
Seitdem ich mich mit dieser Thematik beschäftige ist mir aufgefallen,
dass viele an Krebs erkrankte Menschen vor Ihrer Erkrankung einen anderen
Menschen hingebungsvoll ohne Rücksicht auf die eigene Person gepflegt
haben. Ein
solches Verhalten macht krank!
Im Mittelpunkt zu stehen,
umsorgt und verwöhnt zu werden tut gut.
Auf die Dauer macht es unselbstständig.
Gesundsein
bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen.
Ermöglichen
Sie es dem erkrankten Familienmitglied zu schnell wie möglich wieder
Eigenverantwortung zu übernehmen. Beziehen Sie ihn/sie in jede
Entscheidung mit ein.
Ich möchte Ihnen von einer Geschichte berichten, die ich in einem der
Buch gelesen habe.
Die Geschichte spielt in den U.S.A.
Ein Mann ist schwer erkrankt.
Er holt sich therapeutische Hilfe. Er erzählt der Therapeutin, dass er
wieder gesund werden möchte und mit ihr an seinem Genesungsprozess
arbeiten will. Nach einigen Sitzung wird offensichtlich, dass es dem
Mann unmöglich ist in Richtung "Gesundwerden" zu
arbeiten.
Gemeinsam mit der Therapeutin entschließt er sich diese Blockade zu
bearbeiten.
Der Mann berichtete dann von einer großen Party, die ihm zu Ehren
veranstaltet wurde. Alle seine Freunde und Bekannte waren da. Es war ein
riesiges Fest. Ein Fest zu dem alle gekommen waren um von ihm Abschied zu
nehmen. Um mit ihm ein letztes Mal vor seinem Tod zu feiern.
Können Sie sich vorstellen welche Befürchtungen dieser Mann hatte?
Er hatte Angst gesund zu werden, denn dann (so dachte er) wären alle
seine Freunde von ihm enttäuscht!
Achten
Sie darauf keine krankheitserhaltenden Systeme auf zu bauen.
Krankheitserhaltenden Systeme:
Jede Planung hat einen sogenannten "Ersatzplan" für den Fall,
dass die Krankheit wieder auftritt.
Das kannst du nicht, das darfst Du nicht!
Wir feiern diesem Jahr deinen Geburtstag groß, wer weis was im nächsten
Jahr ist.
Wir können keine Gäste mehr einladen* oder besuchen, weil du krank bist.
* man kann auch Gäste bitten das
Essen mit zu bringen oder den Pizzaservice rufen.
Ich
möchte Sie anregen ACHTSAM miteinander umzugehen!
Die
Wünsche und Bedürfnisse ALLER zu berücksichtigen und ein Klima der
gegenseitigen Wertschätzung aufrecht zu erhalten.
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